Kardiovaskuläres System
(Herz-Kreislauf-System)

MR-Angiographie

Die MR-Angiographie eignet sich hervorragend, um Gefäßverengungen (Stenosen) oder -verschlüsse bzw. pathologische Gefäßerweiterungen (Aneurysmata) in allen Körperregionen zu erkennen oder um angeborene Varianten der Venen und Schlagadern abzuklären. Die Untersuchung der großen Körpervenen erlaubt es, Blutgerinnsel (Thrombosen) oder angeborene Engstellen der Venen zu erkennen. Mit Hilfe der MR- Angiographie können Gefäße dreidimensional dargestellt werden und die Behandlung von Gefäßkrankheiten so geplant werden.

Typische Untersuchungsgebiete für die MR-Angiographie sind:
• Halsschlagadern (A. carotis)
• Bauchschlagader (Aorta)
• Nierenarterien (A. renalis)
• Becken-, Ober- und Unterschenkelarterien
• Große Körpervenen (v.a. Beckenvenen und untere Hohlvene).

Zur optimalen Beurteilung der Blutgefäße wird oftmals Kontrastmittel benötigt. MRT-Kontrastmittel sind in der Regel sehr gut verträglich und können meistens auch bei einer Allergie gegen Röntgenkontrastmittel verwendet werden. Da das Kontrastmittel über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden wird, ist eine ausreichende Nierenfunktion notwendig. Hierfür benötigen wir vor der MRT-Untersuchung bitte aktuelle Blutwerte mit Angaben zu Kreatinin-Wert und Glomerulärer Filtrationsrate (GFR).
Vor der Untersuchung erhalten Sie einen venösen Zugang für die Kontrastmittelinjektion.

In Einzelfällen kann z. B. bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion im MRT sogar ganz auf das Kontrastmittel verzichtet werden.
Zum Beispiel ist die intrazerebrale MRA (MR-Angiographie der hirnversorgenden Gefäße) exzellent in sogenannter time-of-flight-(TOF-) möglich. Mit dieser Technik können die kleinen Gefäße mit einer sehr hohen anatomischen Auflösung mit einem exzellenten Gefäßkontrast dargestellt werden. Gefäßverengungen mit der potentiellen Gefahr eines Schlaganfalls oder kleinste Gefäßaussackungen der hirnversorgenden Gefäße (Aneurysmata), die bei einer Ruptur zu einer Hirnblutung führen, können so erkannt werden werden.

MRT des Herzens (Kardio-MRT, kardiale MRT)

Die Herz-MRT ist eine aufwändige Untersuchung, abhängig von der Fragestellung muss mit Untersuchungszeiten zwischen 40-60 Minuten gerechnet werden. Um ein Schnittbild des schlagenden Herzens zu erzeugen, wird während der Untersuchung ein EKG abgeleitet. Der MR-Tomograph erkennt so den Rhythmus des Herzschlages und ist in der Lage, Bildfragmente aus mehreren Herzschlägen zu einem vollständigen Bild zusammenzusetzen. Um Bewegungen des Brustkorbes und Zwerchfells zu vermeiden, muss der Patient während der Messungen wiederholt für ca. 10-15 Sekunden die Luft anhalten.

Was kann die MRT darstellen?

Die Herz-MRT bietet neben der anatomischen Darstellung die Möglichkeit zur funktionellen Beurteilung der Herzkammern sowie der Herzklappen. Auch ohne den Einsatz von Kontrastmittel lassen sich angeborene oder erworbene Herzfehler exakt darstellen. Herzkammervolumen, Schlagvolumen oder Auswurffraktion können mit hoher Genauigkeit ermittelt werden.
Darüber hinaus kann im MRT durch die DCE-Bildgebung (Delayed contrast enhancement, Late-Enhancement-Bildgebung) deutlich genauer als mit anderen Methoden gesundes von narbig-umgebautem Herzmuskelgewebe unterschieden werden. Auch entzündliche Erkrankungen des Herzmuskels oder Herzbeutels (Myokarditis, Perimyokarditis) oder nichtischämische Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien) können so nachgewiesen werden. Nach Kontrastmittelgabe und einer Wartezeit von etwa 15 min, während derer andere Untersuchungsbausteine durchgeführt werden können, kann Narbengewebe im Herzmuskel dargestellt werden.

Eine Kombination beider Untersuchungen ist mit einem Ganzkörper-MRT-Protokoll möglich.